Die Eurokrise aus christlicher Sicht

Wenn ein Dreijähriger mit Bauklötzen einen Schuldenturm errichtet, der nur die Bewegung nach oben kennt, dann stürzt dieser irgendwann einmal ein. Wenn man auch nicht weiß, wann es kracht, aber sicher ist, daß es kracht. Wenn die Eltern dem Dreijährigen zur Hilfe eilen, um die Bauklötze zurechtzurücken, während der Sohn den Schuldenturm weiter erhöht, dann sind derartige Bemühungen mit Konkursverschleppung vergleichbar. Den Zusammenbruch können sie bestenfalls verzögern, nicht aber verhindern. Dieser könnte dann eintreten, wenn ein böser Spekulant das Kinderzimmer betritt und dadurch ein Fußbodenbeben bewirkt.

Der aus Bauklötzen errichtete Schuldenturm illustriert die Gefahr der Schuldenwirtschaft nur unzureichend. Er bildet die Dynamik des Zinseszins nicht ab. Wenn jemand zur Zeit der Geburt Jesu einen Kredit von nur einem Cent aufgenommen hätte, dann hätten er bei heute marktüblicher Verzinsung nach zwanzig Jahren zwei Cent Schulden. Nach vierzig Jahren hätte er nicht etwa drei Cent, sondern vier Cent (also das Doppelte von zwei Cent) Schulden. Nach sechzig Jahren hätte er wieder das Doppelte, also 8 Cent Schulden. Nach 80 Jahren hätte er 16 Cent und nach 100 Jahren 32 Cent Schulden. Alle hundert Jahre hätte sich die Schuldenlast auf das 32fache gesteigert. Im Jahre 200 nach Christus wären es 10,24 Euro, im Jahre 300 nach Christus 327,68 Euro, im Jahre 400 nach Christus 10.485,68 Euro, im Jahren 500 nach Christus schon 335.544 Euro und im Jahre 600 nach Christus über 10,7 Millionen Euro. Weiter konnte mein Taschenrechner nicht rechnen. Wir sollten uns bewußtmachen, daß in dem gleichen Zeitraum von zwanzig Jahren, in dem die Schuldenlast sich von einem Cent auf zwei Cent verdoppelt, sich die Schulden von einer Billion Euro auf zwei Billionen ebenfalls verdoppeln. Nicht die Rückzahlung der Schulden ist das wirkliche Problem, auch nicht die Zinsen, sondern der Zinseszins.

Da die soeben dargelegte mathematische Gesetzmäßigkeit schon den Schulkindern vermittelt wird, ist es völlig undenkbar, daß die früheren Regierungen nicht gewußt haben könnten, in welch aussichtlose Lage sie unser Land steuerten. Die Schuldenwirtschaft begann erst richtig mit der SPD-FDP-Koalition ab dem Jahre 1969 unter Bundeskanzler Willy Brandt und Finanzminister (1972-74) und dann Bundeskanzler (1974-82) Helmut Schmidt. Der Staat verteilte viele schuldenfinanzierte Wohltaten. Willy Brandt war auch bei unseren kommunistischen Nachbarn hoch angesehen. Denn im Zuge seiner Ostpolitik erhielten kommunistische Mißwirtschaften Kredite mit Verzinsungen, die unter der Inflationsrate lagen. Den später zahlungsunfähigen Polen mußten die Schulden teilweise erlassen werden. Die DDR brachte ihre Schulden in das vereinigte Deutschland ein. In welchem Ausmaß die anderen kommunistischen Länder ihre Schulden zurückzahlten, entzieht sich meiner Kenntnis. Infolge des Regierungsantritts von Helmut Kohl (CDU) im Jahre 1982 war die Nettokreditaufnahme zunächst rückläufig, stieg aber mit der Wiedervereinigung im Jahre 1990 massiv an. In diesem Zusammenhang sind auch die 17 Milliarden DM zu erwähnen, mit denen Kohl im Jahre 1991 Amerikas damaligen Krieg gegen den Irak unerstützte. Natürlich waren die 17 Milliarden DM schuldenfinanziert. Deshalb sollten wir, wenn wir heute darüber sprechen, diesen Betrag nicht einfach in Euro umrechnen, sondern auch den Zinseszins mit einbeziehen. Deutschland war auch schon vor Einführung des Euro im Jahre 1999 auf dem Weg in den Staatsbankrott wie auch die anderen Länder der Währungsunion. Hätten sich alle Länder an die vereinbarte Obergrenze für die Neuverschuldung von 3 % des Bruttoinlandsprodukts gehalten, dann würde das den Staatsbankrott lediglich verzögern. Wenn der bereits erwähnte Dreijährige in verminderter Geschwindigkeit den Schuldenturm erhöht, dann stürzt er eben später ein. Aber daß er einstürzt, kann niemand verhindern, weil niemand die Mathematik ändern kann. Die Währungsunion war somit von Anfang an eine Union von Bankrotteuren. Somit war von Anfang an klar, daß sich einmal die Frage stellen wird, ob die Nachzügler Schulden von denen übernehmen sollen, die unmittelbar vor dem Staatsbankrott stehen.

Um die Akzeptanz für den Euro zu erhöhen, versprach man den Ausschluß der Schuldenübernahme (no bail out) und, daß die Europäische Zentralbank ebenso unabhängig sein soll wie bisher die Bundesbank. Das klang nicht allzu schlecht. Wenn irgendein Bürger nicht mit Geld umgehen konnte, dann hatte er eben nichts zu essen. Denn die Bundesbank war nicht seine Befehlsempfängerin. Somit konnte er sie nicht anweisen, ihm einige DM-Scheine zusätzlich zu drucken. Ebenso werde die Europäische Zentralbank keine zusätzlichen Euroscheine für Pleitestaaten drucken – versprach an uns. Das ist die zweite Lüge nach dem No-bail-out-Versprechen. Inzwischen wissen wir, daß es anders kam. Die Sachzwänge, die diesen Wortbruch rechtfertigen sollen, waren bei Einführung des Euro für jeden vorhersehbar, der in der Schule im Mathematikunterricht aufgepaßt hat. Indem Helmut Kohl trotz der ihm bekannten Gesetze der Mathematik unerfüllbare Versprechungen machte, setzte er die Lügerei fort, die schon vorher sein Politikstil war. Schon als er nach dreizehn Jahren SPD-FDP-Regierung im Jahre 1982 Bundeskanzler wurde, versprach er vor der Wahl eine „geistig-moralische Wende“. Doch nach seiner Machtübernahme holte er Rita Süßmuth ins Kabinett. Als Ministerin für Familie, Jugend, Frauen und Gesundheit (1985-88) popagierte sie eine Gummimoral und machte Werbung für Erzeugnisse der Gummiindustrie. Das zeigt, daß eine „geistig moralische Wende“ nie beabsichtigt war. Vor der Bundestagswahl 1990 versprach er: „keine Steuererhöhungen für die Deutsche Einheit“. Doch dann kam der Solidaritätszuschlag, den wir noch heute haben. Daß dieser notwenig sein wird, hatte er schon vor der Wahl gewußt. Er versprach somit etwas, von dem er schon vor der Wahl wußte, daß er es nicht wird halten können. Ein weiteres Beispiel für seine moralische Verkommenheit ist sein Abstimmungsverhalten im Bundestag. Am 29. Juni 1995 stimmte er für das „Schwangeren- und Familienhilfeänderungsgesetz“, das in § 13 die Bundesländer beauftragt, Kapazitäten für vorsätzliche Menschentötungen, als „Schwangerschaftsabbruch“ verharmlost, „sicher“zustellen. Es geht keineswegs nur um Straffreiheit, was schlimm genug wäre. Sondern Dr. Helmut Kohl hat die Bundesländer beauftragt „sicher“zustellen, daß „ausreichend“ Auftragskiller für die vorsätzliche Tötung offenkundig unschuldiger Menschen bereitstehen. Solche moralisch verkommene Elemente, die wiederholt den Wähler belogen, Gelder für eine amerikanische Mörderbande im Irak veruntreuten und die vorsätzliche Tötung offenkundig unschuldiger Menschen förderten, hatten über die Einführung des Euro entschieden.

Ich habe es bewußt vermieden, mich über das mathematische Schulwissen hinaus zu ökonomischen Fragen zu äußern. Zu groß ist das Risiko, irgendeinen Unsinn von sich zu geben. Weil das auch andere Bürger überfordert, deshalb haben wir eine repräsentative Demokratie. Das heißt, wir wählen Persönlichkeiten, denen wir vertrauen und die sich sachkundig machen und dann in unserem Sinne entscheiden. Weil wir viele einzelne politische Entscheidungen nicht bewerten können, deshalb ist es wichtig, daß wir keine Lumpen wählen wie z. B. die Ehebrecher Willy Brandt und Theo Waigel oder Kriegshetzer (für den Irakkrieg des Jahres 2003) wie Stoiber, Beckstein und Merkel oder Förderer des Kindermordes wie die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten. Wenn ich Vermögen hätte, dann würde ich es nicht von einem Ehebrecher verwalten lassen. Denn wer seine Frau betrügt, der betrügt auch andere. Wenn wir Lügenbarone, Ehebrecher, Kriegshetzer und Förderer des Kindermordes in den Bundestag wählen, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Volksvermögen veruntreut wird, private Vermögen entwertet werden und wir oder unsere Angehörigen in Afghanistan sterben. Auf die charakterliche Eignung der Volksvertreter kommt es in erster Linie an. Denn Wissen kann man sich immer noch aneignen und Fähigkeiten erwerben. Ist aber der Volksvertreter ein Lump, dann wird er sein Volk ebenso betrügen, wie ein Ehebrecher seine Frau betrügt.

Natürlich werden das die Lügner und Betrüger bestreiten und irgendwelche Sachargumente für ihre Entscheidungen vorschieben, die der Bürger kaum nachvollziehen kann. Die ganze Schuldenwirtschaft läuft nach folgendem Schneeballsystem ab: Staatsanleihen werden mit dem Geld zurückbezahlt, das andere Anleger „investieren“. Da der Schuldenturm auch als Folge der Zinszahlungen immer höher wird, muß er zwangsläufig irgendwann einmal einstürzen. Doch solange der Crash noch in weiter Ferne liegt, kann man an den Zinsen verdienen. Aber je näher der Zusammenbruch rückt, um so nervöser werden die Anleger. Denn „den Letzten beißen die Hunde“. Da kann ein Spekulant durch den Verkauf ausgeliehener Staatsanleihen einen Kursverfall auslösen, der die anderen Anleger zu Panikverkäufen bewegt. Bei einem solchen Szenario kann das betroffene Land keine neuen Anleihen am Markt plazieren und wird dadurch zahlungsunfähig. Der vielgeschmähte Spekulant kann den Staatsbankrott nicht bewirken, sondern ihn lediglich beschleunigen. Wenn ein Rettungsschirm nach dem anderen die Angriffe der Spekulanten abwehrt, dann dient das lediglich der Konkursverschleppung, beendet die Krise aber nicht. Denn der Schuldenturm wächst auch weiterhin, wenn auch mit verminderter Geschwindigkeit.

„Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht“ – sagt ein Sprichwort. Wie sollten wir da den Lügebaronen, Kriegshetzern und Kindermördern im Bundestag glauben, daß die Milliardenbürgschaften im Interesse des Steuerzahlers seien? Griechenland und andere Pleitestaaten bekommen Geld, für das der deutsche Steuerzahler bürgt. Das geben sie ihren Gläubigern. Nun ist der deutsche Steuerzahler der Gläubiger. Der soll sein Geld dann zurückbekommen, wenn sich ein Dummkopf findet, der den Griechen noch etwas leiht. Da das aber unwahrscheinlich ist, bleibt er auf seinen Forderungen sitzen. Denn „den Letzten beißen die Hunde“, also den deutschen Steuerzahler. Unsere Volksvertreter können doch unmöglich so dumm sein, daß sie selbst glauben könnten, daß die milliardenteuere Konkursverschleppung im Interesse des von ihnen vertretenen Volkes sein könnte. Denn sie übersehen nicht nur ökonomische Zusammenhänge, sondern ignorieren sogar mathematisches Schulwissen.

In der Bibel steht über Richter und Amtleute: “Du sollst das Recht nicht beugen und sollst die Person nicht ansehen und keine Geschenke nehmen; denn Geschenke machen den Weisen blind und verdrehen die Sache der Gerechten“ (5. Mose 16,19). Heute heißen Geschenke „Parteispenden“. Und diese machen in der Tat blind für mathematische Binsenweisheiten. Banken „spenden“ an politische Parteien. Das ist Veruntreuung des Eigentums der Aktionäre – sollte man meinen. Aber wenn die Staatsschulden der Pleitestaaten auf wundersame Weise von den Aktionären weg hin zu dem deutschen Steuerzahler wandern, dann scheinen die Parteispenden doch keine Veruntreuung, sondern politische Landschaftspflege zu sein. Die Bankster haben lediglich die Käuflichkeit von Politikern für ihre Pofitmaximierung ausgenutzt.

Doch in einer Demokratie sollte man derartige käufliche Lumpen abwählen können. Um dazu beizutragen, beteiligte ich mich am Bundestagswahlkampf des Jahres 1998. Anlaß war eine Postkarte Theo Waigels, auf der er mich bat, bei der bevorstehenden Wahl der CSU meine Stimme zu geben. Da auch er zusammen mit Schäuble, Merkel, Kohl und anderen Unionsabgeordneten durch sein Abstimmungsverhalten am 29. Juni 1995 den Kindermord gefördert hatte, empfand ich seine Bitte als Zumutung. Deshalb warnte ich in einem Flugblatt andere Wähler davor, für Waigel und seine Partei zu stimmen. Daraufhin stellte Waigel einen Strafantrag gegen seinen politischen Gegner. Die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft enthielt folgendes Zitat: „Indem auch Dr. Waigel andere beauftragt hat, Tötungskapazitäten bereitzustellen, wandelt er in den Fußtapfen des demokratisch gewählten Reichskanzlers Adolf Hitler, der ebenfalls andere beauftragte, Tötungskapazitäten bereitzustellen. Wie der nationalsozialistische Staat den „Achtungsanspruch“ seiner Schergen schützte, so schützen auch heute Richter den Ruf von solchen Kriminellen, die die Rückendeckung z. B. Dr. Waigels genießen“ (Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, Aktenzeichen: 404 Js 41595/98). Ich wurde wegen Beleidigung verurteilt. Dadurch erhöhte sich mein Gefängnisaufenthalt wegen anderer angeblicher Straftaten um 15 Tage. Einen politischen Gegner ins Gefängnis werfen, das verstand man in Honeckers Deutschen Demokratischen Republik unter Demokratie; und dieses Demokratieverständnis gewinnt auch in der Bundesrepublik an Einfluß. Zwar ist es erlaubt, einzelne politische Entscheidungen zu kritisieren; doch das würde von dem wirklichen Mißstand ablenken. Denn nicht Unfähigkeit oder gar Dummheit ist die entscheidende Ursache für den Niedergang Deutschlands, sondern der verabscheuungswürdige Charakter des politischen Personals. Die Demokratie ist dann faktisch abgeschafft, wenn die außerparlamentarische Opposition dadurch von den Parlamenten ferngehalten wird, daß man deren Vertreter einsperrt, wenn sie die für die Obrigkeit unangenehmen Themen im Wahlkampf ansprechen. Und die Repräsentanten der Obrigkeit können ihre Verbrechergesinnung nicht deutlicher unter Beweis stellen als dadurch, daß sie die vorsätzliche Tötung solcher Menschen unterstützen, die noch nie die Leiber ihrer Mütter verlassen haben und somit kein todeswürdiges Verbrechen begangen haben konnten. Wer die Hintermänner und Hinterfrauen von Kindermördern wählt, ist somit selbst schuld, wenn er oder sein Angehöriger in Afghanistan stirbt oder wenn sein Vermögen entwertet wird.

Der mit der Zwangsläufigkeit eines Naturgesetzes kommende Staatsbankrott kann durchaus auch etwas Gutes haben. Die Verbrecher, die uns regieren, sitzen fest im Sattel. Dadurch sind sie mit Hitler vergleichbar. Er hatte den Pöbel hinter sich. Das Unrecht, das er anderen zufügte, störte damals ebensowenig, wie heute der millionenfache Kindermord stört, wie es heute stört, daß die Gläubigen, die ihren Glauben leben, verstärkt ins Gefängnis kommen. Doch Gott ist es, der Könige ein- und absetzt. Hitler hatte Gott verhöhnt, und der Allmächtige hat ihm geantwortet. Heute werden die Gläubigen wieder verfolgt, und das mit zunehmender Tendenz. Ihr Gebet für die Obrigkeit ist: „Erlöse uns von dem Übel“. Gott erhört das Flehen seines bedrängten Volkes.

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