Israel

Die Staatsgründung des modernen Judenstaates wird weitgehend für ein Werk Gottes gehalten, durch das biblische  Prophetien erfüllt werden würden. Auch wenn dies nicht gepredigt wird, so muß davon ausgegangen werden, daß es allgemein geglaubt wird. Zur Zeit Elias wurde de Baal allgemein als Gottheit verehrt. Elia wäre auch dann ein falscher Prophet gewesen, wenn er nichts falsches gepredigt, sondern lediglich zum Baalskult seiner Zeit geschwiegen hätte. Wie damals die Menschen von dem Baal Hilfe erhofften, so werden auch heute die Blicke abgewendet von den zentralsten Ereignissen der Weltgeschichte, von Jesu Tod und Auferstehung, und auf den 1948 gegründeten Judenstaat gerichtet. Eine Verkündigung, die diesen allgemein verbreiteten Abfall von Christus ignoriert, wäre auch dann eine falsche Verkündigung, wenn keine falsche Aussage zitiert werden könnte.

Die falsche Verkündigung ist in einem Bericht des Blattes des Siloah-Missionswerkes über eine Studienreise nach Israel lediglich angedeutet. Der Bericht geht nicht darüber hinaus, was allgemein gelehrt wird. Lediglich, damit es technisch möglich ist ihn zu lesen, ist nachfolgender Link eingefügt:

Siloah-eins201713032019

Nachfolgender Brief an den Leiter des Siloah-Missionswerkes blieb bisher unbeantwortet. Er thematisiert das andere Evangelium (Gal. 1,6), das sich in die evangelikale Verkündigung eingeschlichen hat und sich vor allem in dem auswirkt, was nicht gepredigt wird und was nach Anweisung mancher tonangebender „Brüder“ auch nicht gepredigt werden dürfe.

 

 

Johannes Lerle
Wulfsdorfer Weg 72
23560 Lübeck
Handy 01578-4042875

 

Herrn
Georg Ballardt
Federstr. 2
79362 Forchheim

 Lübeck, der 7.1.2019

Lieber Bruder Ballardt!

In dem Bericht über eine Studienreise im Siloah-Informationsblatt 1/2017 wurde der Eindruck erweckt, daß in der Staatsgründung Israels im Jahre 1948 eine göttliche Verhei­ßung erfüllt worden sei. Doch zentral für den lutherischen Glauben ist der Grundsatz „al­lein die Schrift“ und die Erkenntnis, daß das Papsttum zu Rom vom Teufel gestiftet ist. Daher stellt sich die Frage: Wo steht geschrieben, daß im Jahre 1948 der Staat Israel ge­gründet werden wird? Die Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft nach 70 Jah­ren wurde vorhergesagt, nachdem das Volk zu Gott umkehren wird. Doch die von Mo­se (5. Mose 30,1-3.10) genannte Buße und Umkehr als Voraussetzung für eine Rückkehr nach einer Wegführung wegen Sünden fehlen bei der Staatsgründung des Jahres 1948 bis heute. Dabei sollten besonders die Rußlanddeutschen durch die Fehler ihrer Vorfah­ren gewarnt sein, sich auf Lehren zu verlassen, die über die Bibel hinausgehen. Scha­renweise wanderten Schwaben in Richtung Kaukasus, wo der Garten Eden gewesen sein soll. Denn dort werde Christus wiederkommen. Gemäß der Auswanderererfahrung: „für die erste Generation der Tod, für die zweite die Not und erst für die dritte das Brot“ sind viele umgekommen. Inzwischen haben die Nachkommen der Überlebenden gemerkt: „Ap­ril, April“, und kehren nach Deutschland zurück. Und wieder richten sich die Blicke auf ei­nen Fleck auf der Landkarte, der diesmal im Nahen Osten liegt. Voraussetzung dafür, daß man die Errichtung von Jesu Friedensreich vom Kaukasus oder von Jerusalem aus erwar­tet, ist, daß man nicht wirklich glaubt, daß Jesus Christus mich bereits „erlöset hat, erwor­ben und gewonnen von allen Sünden, vom Tode und von der Gewalt des Teufels“, daß man nicht glaubt, daß ich deshalb schon jetzt „sein eigen sei“ und schon jetzt „in seinem Reich unter ihm lebe und ihm diene in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit“. Weil der Teufel umhergeht wie ein brüllender Löwe (1. Petr. 5,8), deshalb glaubt man nicht wirklich, daß dem Christus bereits jetzt alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist (Matth. 28.18), deshalb erwartet man die Aufrichtung von Jesu Friedensreich erst in der Zukunft.

Wenn ich soeben Formulierungen aus Luthers Kleinem Katechismus benutzt ha­be, so soll das keineswegs einen Schriftbeweis ersetzen. Denn zum Wesen lutherischen Glaubens gehört die Erkenntnis, daß das Papsttum zu Rom vom Teufel gestiftet ist. Doch auch jedes andere Papsttum ist vom Teufel gestiftet, auch das Papsttum zu Wittenberg, der Wirkungsstätte Luthers. Es wird weitgehend erwartet, daß das Weltgeschehen auf die Errichtung von Jesu Königsherrschaft mit Jerusalem als Welthauptstadt hinauslaufe. „Schon die Zeiten sich bereiten …“ (Geistlicher Liederschatz Nr. 1152). Doch wenn unsere Glaubensgewißheit auf der Tradition und auf der Überzeugung der Glaubensbrüder beruhen sollte, dann wäre das ähnlich wie bei den Katholiken. Deren Glaube beruht auf der kirchlichen Lehrtradition, zu der allerdings auch, aber nicht nur, die Bibel gehört. Doch wenn ein Prediger das weitergibt, was er von anderen Predigern ge­hört hat, dann läßt es sich nicht vermeiden, daß sich der Verkündigungsinhalt ändert. Die Folge ist, daß die Lehrtradition keineswegs einheitlich ist. Um dennoch ein Mindestmaß an Lehreinheit zu gewährleisten, hat die Katholische Kirche einen Papst, der den Lehrin­halt verbindlich definiert. Zwar wird durch das Lehramt des Papstes der innerkirchliche Pluralismus eingeschränkt, aber das Glaubensfundament ist vertauscht. Die Bibellehre, daß niemand einen anderen Grund legen kann als den, der gelegt ist, welcher ist Christus (1. Kor. 3,11), tritt zurück hinter die Auffassung, daß die Person des Petrus und seiner angeblichen Nachfolger der Fels (Matth. 16,18) sei, auf dem die Kirche gegründet ist. Weil der Papst Christus durch seine eigene Autorität beiseiteschiebt, wäre er auch dann ein Apostel des Teufels, wenn er nichts falsches verkündigen würde.

Von Generation zu Generation hat sich auch bei den „Lutheranern“ die Verkündi­gung allmählich verändert, und die Lehre wurde unterschiedlich. Auch bei „Lutheranern“ soll ein Papst – der natürlich nicht so genannt werden darf – die Glaubenseinheit fördern. Luther nimmt diese Funktion ein, so daß in manchen Kreisen durch die bloße Behauptung „Luther hat gesagt“ ein Schriftbeweis als für verzichtbar empfunden wird. Solche Ruß­landdeutsche, die lutherisch sein wollen, mißbrauchen Luther nicht in gleichem Ausmaß als Papst. Vielleicht empfinden sie, daß ihre baptistische Entscheidungstheologie sich von Luthers Lehre des unfreien Willens unterscheidet. Trotzdem taufen sie Neugeborene, wenn auch aus dem falschen Grund, daß dies unsere Identität als Lutheraner erfordert. Daß Luther kein zukünftiges Tausendjähriges Friedensreich auf Erden erwartete, scheint weitgehend bekannt zu sein, worauf auch die obigen Zitate aus seinem Kleinen Kate­chismus hindeuten. Die theologischen Unterschiede zu Luther, die weitgehend empfun­den werden, erschweren es, den Reformator als Papst zu mißbrauchen. Es kommt hinzu, daß Luther tot ist und sich daher weder gegen Verfälschungen seiner Position wehren, noch zu neuen Problemen Stellung nehmen kann. Hat die Katholische Kirche einen Papst in Rom, so haben viele Gemeinden einen prägenden Bruder, der auf Gemeindeebene die Funktion eines Papstes ausübt. Sein Wirken für die innergemeindliche Glaubenseinheit besteht darin, daß er Brüder mit einer anderen Auffassung aus der Gemeinde hinauswirft. Natürlich kann er die Lehre nicht willkürlich festlegen. Das kann auch der Papst in Rom nicht. Sondern er darf nur das für verbindlich erklären, was in der Kirche angeblich schon immer geglaubt worden war. Jeder Papst nennt irgendwelche Bibelstellen, durch die er seine Position als schriftgemäß erscheinen läßt; aber wegen seiner eigenen Lehrautorität und wegen des traditionellen Glaubens der Kirche ist er nicht darauf angewiesen, daß seine Beweiskette lückenlos ist. Hat eine Gemeinde aber zwei prägende Brüder, dann hat sie faktisch zwei Päpste; und es kommt zur Gemeindespaltung.

Als die Heiden in die christliche Kirche strömten, haben sie auch ihr römisches Hei­dentum mitgebracht. Und so wurde der Katholizismus zu einer Mischreligion aus Christen­tum, Heidentum und römischer Staatsphilosophie. Zwar heißt es im Gotteswort „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ (2. Mose 20,3), aber das bedeutet nicht, daß alle Gläubigen immer frei gewesen wären vom Götzendienst an der eigenen Nation. Da nie­mand zwei Herren dienen kann, tritt bei der Vergötzung der eigenen Nation die Bindung an Christus dermaßen in den Hintergrund, daß das Denken und die Wertungen der Hei­den übernommen werden. So wird Iwan IV., dessen deutschsprachlicher Zusatz „der Schreckliche“ seinen Charakter treffend beschreibt, in Rußland auch positiv gesehen. Denn durch seine Bluttaten wurde Rußland erheblich geographisch ausgedehnt, z. B. bis hinter den Ural. Der Namenszusatz „der Große“ bei Peter I. und bei Katharina II. zeigt, wie positiv erfolgreiches Raubmördertum gewertet wird, wenn es der „Größe“ der eigenen Nation zu dienen scheint. Auch in Deutschland gilt der Raubmörder Friedrich II. als „der Große“. Denn bei den Gottlosen, deren Gesinnung und Denkweise die „Gläubigen“ weit­gehend übernommen haben, ist „Größe“ keine geistige oder moralische, sondern ent­spricht etwa der zu ihren Glanzzeiten vergossenen Blutmenge. Die Kriegstoten entspre­chen den Menschenopfern, wie Heiden sie ihren Götzen darbringen. Das wird ebenso übersehen, wie dem Aaron nicht bewußt war, daß er sich dadurch dem Heidentum ange­nähert hat, daß er den Tanz um das Goldenen Kalb als „Fest dem HERRN“ bezeichnete. Vergleichbar mit Aarons Religionsmischmasch wurden Erfolge im preußischen und später im deutschen Raubmördertum auf den Segen Gottes zurückgeführt. Das zeigt sich z. B. daran, daß während des Siebenjährigen Krieges im Jahre 1757, nachdem Preußen in der Schlacht von Leuthen mit nur 29 000 Soldaten eine Übermacht von 66 000 Mann besieg­te, ein Grenadier den Choral „Nun danket alle Gott“ anstimmte, der schnell zum Hymnus der Erinnerungskultur Preußens wurde. Auf den Segen Gottes wurde auch die Gründung des Deutschen Reiches im Jahre 1871 zurückgeführt. Nach dem Deutschen Reich sehn­ten sich Weltmenschen ebenso, wie sich Gotteskinder nach ihrer himmlischen Heimat sehnen. Bismarcks politische Gaunerei, durch die er Deutschland ganz bewußt in drei vermeidbare Kriege hineinführte, war erfolgreich. Und Bismarcks Erfolg wurde wie fast immer in der Geschichte als nachträgliche Rechtfertigung für das Verlassen der Wege Gottes mißverstanden. Der Sache Gottes, wofür die Reichsgründung gehalten worden war, dadurch dienen, daß man die Wege Gottes verläßt. Gemäß dieser Wegweisung des Teufels haben Pfaffen das Gotteswort zurechtgebogen.

Deutschland war nicht der einzige Raubmörderstaat, und es kam zur Feindschaft mit anderen Raubmörderstaaten. Ein Krieg schien unvermeidlich. Wer den für unausweichlich gehaltenen Krieg beginnt, hat einen militärischen Vorteil. Diese Gesetzmäßigkeit bewirkte, daß ein aus heutiger Sicht nichtiger Anlaß den Ersten Weltkrieg auslösen konnte. Die da­malige Kriegsbegeisterung war möglich, weil sich die Menschen mit ihrem jeweiligen Raubmörderstaat identifizierten, für dessen Bürger sie sich hielten, weil sie ihre himmli­sche Heimat aus dem Blick verloren hatten und daher unfähig waren, die Kriegsereignisse mit geistlichen Augen zu betrachten. Auch Pfaffen schürten die Kriegsbegeisterung, ein­schließlich Pastor Ernst Modersohn, der in seiner „Zeitbetrachtung“ Der Segen des Krie­ges von 1915 (veröffentlicht auf www.johannes-lerle.net) die damalige Kriegspropaganda verbreitete und verschiedene kriegsbedingte geistige Veränderungen als „Segen“ wertete. Nachdem der Krieg nicht so verlief wie von deutscher Seite erhofft, kam im April 1917 der Kriegseintritt der USA hinzu. Dahinter steckt Großbritannien, das den Juden versprach, in Palästina siedeln zu dürfen, wenn das auf deutscher Seite kämpfende Osmanische Reich besiegt ist, zu dem auch Palästina gehörte. Jüdische Seilschaften regierten faktisch schon damals Amerika. Ihre Zeitungen konnten durch ihre Kriegshetze eine Kriegshysterie er­zeugen. Durch ihre wirtschaftliche Macht konnten Juden durch das Unterlassen von Zei­tungsanzeigen Verlage für „unpatriotisches“ Verhalten bestrafen und durch Boykottmaß­nahmen solche Unternehmen schädigen, die bei den geächteten Verlagen inserierten.

Doch die Gehirnwäsche konnte in Amerika nur deshalb erfolgreich sein, weil das Gotteswort schon seit der Gründung Amerikas verfälscht worden war. Amerika wurde als das neue Israel betrachtet, als die Erlöser-Nation, die der Welt das Heil der Demokratie bringe. Und diese demokratische Friedensära werde in Jesu Königsherrschaft im Tau­sendjährigen Reich übergehen. Hoffnungen, die mit Amerika verbunden wurden, drücken folgende Worte an der Freiheitsstatue in New York aus, die durch ihre Ähnlichkeit mit den Worten Jesu erhebliches Verführungspotential entfalten: „Gebt mir eure Müden, eure Ar­men, Eure geknechteten Massen, die frei zu atmen begehren, Die bemitleidenswerten Abgelehnten eurer gedrängten Küsten; Schickt sie mir, die Heimatlosen, vom Sturme Ge­triebenen, Hoch halt’ ich mein Licht am gold’nen Tore! Sende sie, die Heimatlosen, vom Sturm Gestoßenen zu mir. Hoch halte ich meine Fackel am goldenen Tor.“ Auf dem Hin­tergrund dieser Teufelstheologie konnte die Kriegspropaganda die Kriege Amerikas zu einer Art „letztem Gefecht“ verklären, bei dem die „Soldaten Christi“ den Kopf der Schlan­ge aus 1. Mose 3 zerschmettern, was zur Errichtung einer ewigen Friedensära führen werde, die in das Reich Christi übergehen werde. Diese böse Schlange wurde während des amerikanischen Bürgerkrieges der Jahre 1861-1865 in den Südstaaten, während des Krieges 1897 im katholischen Spanien und während des Ersten Weltkrieges im undemo­kratischen deutschen Kaiser gesehen. Im gemeinsamen Krieg mit Stalin für Demokratie, Menschenrechte und für Glaubensfreiheit war Hitler die Schlange aus 1. Mose 3, deren Zerschmetterung eine ewige Friedensära zur Folge haben werde. Im Kalten Krieg gegen das „Reich des Bösen“ (Reagan) war es die Sowjetunion und während des Irakkrieges des Jahres 1991 war es Saddam Hussein als der „Hitler unserer Zeit“.

Nachdem im Jahre 1918 Amerikas Kriegseintritt militärisch wirksam geworden war, kapitulierte Deutschland. Der jüdische Beitrag an der deutschen Niederlage war ein wesentlicher Grund für den späteren Judenhaß, unter dem solche Juden zu leiden hatten, die nichts mit den kriminel­len Machenschaften der jüdisch dominierten Freimaurerlogen zu tun hatten. Das als un­gerecht empfundene Friedensdiktat der Sieger ebnete Hitler den Weg zu Macht. Selbst der bereits erwähnte Pastor Ernst Modersohn bezeichnete Hitler als „Gnadengeschenk Gottes an das deutsche Volk“ (Heilig dem Herrn 1935, S. 39). Die damals schon bekann­ten Verbrechen der Nazis hatten diese Lobpreisung ebensowenig verhindert, wie heute die Verbrechen der Israelis vergleichbare Lobpreisungen des 1948 gegründeten Staates verhindern. Hitler wollte den Ausgang des Ersten Weltkrieges korrigieren. In der damali­gen Staatsführung hatte man aber wegen der Gefahr eines neuen Krieges, der verloren gehen werde, abgeraten. Aber Hitler, der wie ein Messias verehrt worden war und ent­sprechende Vollmachten hatte, entschied gegen den Rat der Naziführung. Und seine „Er­folge“ ab dem Jahre 1936 (Einmarsch ins Rheinland) rissen bis zum Wintereinbruch 1941 nicht ab. „Hitler muß ein frommer Mann sein, daß Gott ihm alles gelingen läßt“ – war eine Meinung in jener Zeit. Wie waren die gewaltigen „Erfolge“ damals auch anders zu erklä­ren? „Erfolge“ wurden schon immer auf Gottes Beistand zurückgeführt, auch von Hitler persönlich. Diese scheinbare Demut diente dazu, sündhafte Taten als gottwohlgefällig darzustellen.

Unabhängig davon, wie man Hitlers vielfältige „Erfolge“ auf verschiedenen Gebieten bewertet, bleibt es eine Tatsache, daß die nationalsozialistische Ideologie mit der Predigt Jesu unvereinbar ist. Pastor Paul Schneider thematisierte damals diese Unterschiede in seiner Verkündigung. Damit steht er in der Tradition der Propheten und der Apostel. Oder kön­nen wir uns einen Mose vorstellen, der nichts gegen die Verehrung des Goldenen Kalbes gesagt, oder einen Elia, der zum Baalskult geschwiegen hätte? Können wir uns einen Jo­hannes den Täufer oder einen Jesus vorstellen, die nicht vor dem „Schlangen- und Ot­terngezücht“ gewarnt hätten, oder einen Apostel Paulus, der nicht vor Irrlehre und gottlo­sem Leben gewarnt hätte? Als Diener Christi entlarvte auch Pastor Schneider den Göt­zendienst seiner Zeit. Dafür kam er wiederholt in Schutzhaft und 1937 ins KZ Buchen­wald, wo er im Juli 1939 ermordet wurde. Andere Prediger blieben unbehelligt. Denn im Unterschied zur damaligen Sowjetunion wurden weder die Kirchen geschlossen noch die Pfarrer erschossen oder in den Gulag geschickt. Wem Christus aber weitgehend unbe­kannt war, der meinte, es bestehe Glaubensfreiheit. Denn das damalige Heidentum kam im politischen Gewand einher. Wem die Gabe der Geisterunterscheidung (1. Kor. 12,10) fehlte, der ordnete den Nationalsozialismus dem Bereich der Politik zu, die aber kein Ver­kündigungsinhalt sein dürfe. Zwar wurde Hitler nicht als „Messias“ bezeichnet, wohl aber als „Führer“. Und „Führer“ ist eine traditionelle Bezeichnung für Christus wie Erlöser, Hei­land, Seligmacher u. s. w. Jesus durfte auch weiterhin als unser „König“ bezeichnet wer­den. Voraussetzung war allerdings, daß seine Königsherrschaft im Sinne einer repräsen­tativen Monarchie verstanden wurde, bei der der König nichts zu entscheiden hat wie die Königin von England, eine Weinkönigin, eine Schönheitskönigin u. s. w. Wer nicht in der Jesusnachfolge lebte, sondern lediglich fromme Phrasen drosch, der merkte nicht, daß er Christus verloren hatte. Deshalb konnte er sich der scheinbaren „Glaubensfreiheit“ erfreu­en, die Hitler im Unterschied zu Stalin zu gewähren schien. Solch ein blinder Blindenfüh­rer war Ernst Modersohn, der nach der Ermordung Paul Schneiders, die in kirchlichen Kreisen allgemein bekannt war, in seiner 1940 erschienenen Selbstbiografie schrieb:„Zur rechten Zeit hat Gott uns in Adolf Hitler den Führer gegeben, der unser Volk aus seiner tiefen Erniedrigung herausgeführt hat“ (Er führet mich auf rechter Straße – Lebenserinne­rungen, 1940, S. 387). Wie ein Weltmensch verstand er unter „Erniedrigung“ nicht etwa das Sündenelend, sondern die Folge des verlorenen Ersten Weltkrieges.

Während der Nazizeit verstärkte sich die jüdische Einwanderung in das britische Mandatsgebiet Palästina, was zu Unruhen unter der arabischen Bevölkerung führte. Der Staatsgründung am 14. Mai 1948 gingen Terroraktionen jüdischer Siedler voraus. So sprengten Terroristen unter Menachim Begins Kommando das King-David-Hotel in Jeru­salem, in dem sich das Hauptquartier des britischen Generalstabs befand. Es gab mehr als hundert Tote. Und fünf Wochen vor der Unabhängigkeitserklärung, am 9. April 1948, richteten Terroristen unter dem Kommando Begins und Schamirs in dem Dorf Deir Jassin nahe Jerusalem ein schreckliches Massaker an ca. 250 wehrlosen Frauen, Kindern und Greisen an, während die Männer auf dem Felde arbeiteten. Später hatte Begin dieses Verbrechen gerechtfertigt mit den Worten: „Ohne Deir Jassin hätten wir heute kein Israel“. Wie Palästinenser vertrieben und deren Besitz geraubt worden war, erzählte mir ein Be­troffener, mit dem ich gemeinsam im Gefängnis war: Von drei Seiten wurde sein Dorf an­gegriffen. Die Bewohner, zu denen seine Familie gehörte, flohen in den heutigen Gaza­streifen. Für den umfangreichen Grundbesitz seiner Familie gab es bis heute keine Ent­schädigung. Es wird eingewendet: Die Araber wurden von ihrer eigenen Führung zur Flucht aufgefordert. Doch die Führer versprachen die Rückkehr nach dem Sieg in den Kampfhandlungen. Wenn Lebensgefahr durch Krieg oder Naturkatastrophen besteht, dann läuft man natürlich weg. Ist die Gefahr vorüber, dann kehrt man zurück. Doch die Palästinenser, die um ihr Leben liefen, dürfen bis heute nicht zurück. Die Terroristen und Raubmörder hatten Erfolg. Und der militärische Erfolg gegen eine gewaltige Übermacht dient als Beweis, daß Gott auf ihrer Seite sei. So war es bei Friedrich „dem Großen“, so war es bei Bismarcks Gründung des Deutschen Reiches, so war es bei Hitler bis zum Jahre 1941. In einer Predigt hatte ich gehört: Die Endlösung der Menschen waren die Gaskammern in Auschwitz, die Endlösung Gottes aber die Gründung des Staates Israel. Durch diese Lobpreisungen eines Raubmörderstaates wird der gnädige und barmherzige Gott verhöhnt.

Das Unrecht, das Hitler den Juden zugefügt hatte, läßt die Kritik an dem Unrecht verstummen, das den Palästinensern zugefügt wird, die offensichtlich nichts mit den Hit­lerverbrechen zu tun hatten. Vieles, über das die Menschen nach dem Krieg erschrocken waren, wurde inzwischen als Lüge entlarvt, z. B. die Seife aus Menschenknochen, die Lampenschirme aus Menschenhaut, die Schrumpfköpfe, an denen aufmerksame Betrach­ter die Marken des Völkerkundemuseums Leipzig entdeckten, die Gaskammern auf dem Gebiet des Deutschen Reiches und weiteres. Geblieben sind die Gaskammern in den be­setzten Gebieten, besonders die Gaskammer in Auschwitz, deren Tür ach innen zu öffnen ist. Und diese Gaskammern haben große religiöse Bedeutung. Denn diejenige, die be­streiten, daß Jesus Christus der leidende, sterbende und auferstehende Gottesknecht ist, von dem Jesaja im 53. Kapitel schreibt, beziehen diese Prophetie auf das jüdische Volk, das in der Geschichte ständig verfolgt worden war, und ganz besonders in Auschwitz. Auf diese Weise ist Auschwitz für das antichristliche Judentum ebenso zentral wie Golgatha für die Christen. Deshalb wird „Holocaustleugnung“ ebenso als Blasphemie empfunden, wie wir die Leugnung von Jesu Leiden und Sterben auf Golgatha empfinden würden. Während Moslems ihre Tabus mittels Terror durchsetzen, wie die Ausschreitun­gen als Reaktion auf die dänischen Mohammed-Karikaturen zeigen, so daß es keine deutsche Zeitung wagt diese nachzudrucken, so benutzen Juden die Justiz, um ihren zentralsten Glaubensinhalt gegen Ketzerei zu verteidigen.

Schon zur Zeit Jesu waren sie in der Lage, einen Statthalter des mächtigen Römi­schen Reiches zur Rechtsbeugung zu erpressen. Denn Pilatus hatte erkannt, daß er für eine innerjüdische Auseinadersetzung mißbraucht werden sollte. („Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz muß er sterben, denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht“, Joh. 19,7). Zwar hatte Jesus zugegeben, ein König zu sein; aber er sagte auch: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Joh. 18,36). Somit bestand keine Gefahr für das Römi­sche Weltreich; und Pilatus wollte ihn freilassen. Doch die Juden drohten: „Läßt du diesen frei, so bist du des Kaisers Freund nicht; denn wer sich zum König macht, der ist gegen den Kaiser“ (Joh. 19,12). Sollte Pilatus riskieren, daß sich Jesu Feinde darüber in Rom beschweren, daß er einen König gewähren läßt? Bei den langen Kommunikationswegen ohne Telefon hätte er unmöglich zeitnah zu derartigen Anschuldigungen Stellung nehmen können um zu verhindern, daß in Rom gegen ihn entschieden wird. Und so verurteilte er gegen besseres Wissen einen Unschuldigen.

Wenn die Juden damals einen Statthalter des mächtigen Römischen Reiches er­pressen konnten, dann können deren geistige Nachkommen heute erst recht ihre Mario­netten in Politik und Justiz, einschließlich dem Bundesverfassungsgericht, steuern. Wie ist es denn sonst zu erklären, daß in Deutschland „Holocaustleugnung“ mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft wird, während die Leugnung größerer Verbrechen, z. B. von Stalins Völkermorden, strafrechtlich nicht relevant ist? Weshalb wird einzig und allein die Men­schenwürde der Juden durch den Maulkorbparagraphen geschützt, während z. B. Sow­jetbürger durch Leugnung von Stalins Völkermord verhöhnt werden dürfen? Wie anders ist es zu erklären, daß die Justiz im vorauseilenden Gehorsam gegenüber den eigentlichen Entscheidungsträgern mich eingesperrt hat, obwohl ich nichts geleugnet, noch gegen ir­gendein anderes Gesetz verstoßen hatte? Sondern ich hatte lediglich vor einer Gedenk­stätte auf Flugblättern auf unumstrittene Lügen in der Geschichtsschreibung hingewiesen.

Im Unterschied zu den alttestamentlichen Propheten Gottes, die vor der Sünde warnten und zur Umkehr aufriefen, bestärkten die falschen Propheten und die heutigen falschen Freunde Israels die Juden in ihrer Gottlosigkeit und in ihrer Bosheit. So behaup­ten die heutigen falschen Freunde Israels, das Gebiet des heutigen Staates Israel habe Gott den Nachkommen Abrahams zum ewigen Besitz gegeben. Da stellt sich die Frage: Wer ist ein Kind Abrahams, wer ist ein Jude nicht etwa im Sinne des heutigen Sprachge­brauchs, sondern im biblischen Sinne? In Jesaja 54,1-3 heißt es: „Rühme, du Unfruchtba­re, die du nicht geboren hast! Freue dich mit Rühmen und jauchze, die du nicht schwan­ger warst! Denn die Einsame hat mehr Kinder, als die den Mann hat, spricht der HERR. Mache den Raum deines Zeltes weit und breite aus die Decke deiner Wohnstatt; spare nicht! Spann deine Seile lang und stecke deine Pflöcke fest!. Denn du wirst dich ausbrei­ten zur Rechten und zur Linken, und deine Nachkommen werden Völker beerben und verwüstete Städte neu bewohnen“. Hier ist angedeutet, daß die Fülle der Heiden nach Israel hineinströmt, so daß der Raum des Zeltes weit gemacht werden muß. Wenn Gott dem Abraham verheißt, daß dessen Nachkommen zahlreich sein werden wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres (1. Mose 22,17), so bezieht sich diese Verheißung keineswegs nur auf die leiblichen Nachkommen. Denn Gott kann dem Abra­ham aus Steinen Kinder erwecken (Matth. 3,9). Andererseits bescheinigte Jesus denen, die sich selbst für Abrahams Kinder hielten, daß sie den Teufel zum Vater haben (Joh. 8,44).

Als durch die Predigt der Apostel Heiden gläubig wurden, entstand dadurch kein neues Gottesvolk. Es kam nicht dazu, daß zu dem alttestamentlichen Gottesvolk ein neu­testamentliches hinzugekommen wäre. Denn es gibt auch keine zwei Heilswege, z. B. einen durch die leibliche Abstammung von Abraham. Für den Rest der Menschen bliebe dann nur noch das Heil durch Christus übrig. Denn Christus, an den Abraham geglaubt hatte, ist der einzige Heilsweg sowohl für Juden als auch für Heiden. Da es zu keiner Zeit zwei Gottesvölker gegeben hat, kann es auch keinen Erbschaftsstreit geben, keinen Streit darüber, wer der Erbe der Verheißung ist, die Gott dem Abraham und seinem Volk Israel gegeben hat. Das wird auch deutlich durch das Bild vom Ölbaum, der Wurzel und Zweige hat (Röm. 11,16-24). Paulus spricht bewußt von nur einem Ölbaum, und nicht von zwei Ölbäumen. Die Wurzel, die uns trägt, sind Abraham, Mose, die Propheten und die ande­ren Gottesmänner des Alten Testaments. Die Zweige sind z. B. die Hirten, die zur Krippe eilten, der greise Simeon, der im Tempel das Jesuskind auf die Arme nahm und Gott pries, die Tausende, die zu Jesus in die Wüste kamen, um seine Predigt zu hören, dieje­nige, die „Hosianna“ gerufen haben, und Jesu Jünger. Die ausgebrochenen Zweige sind die Hohenpriester, ein Teil der Pharisäer und diejenige, die gerufen hatten „kreuzige“. Die in den Ölbaum eingepfropften Wildlinge sind z. B. die kanaanäische Frau, die Jesus we­gen ihrer Tochter anflehte, der Hauptmann von Kapernaum, Cornelius, der Kerkermeister von Philippi und andere. All diese eingepfropften Zweige sind Juden im biblischen Sinne. Denn „nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, auch ist nicht das eine Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht; sondern der ist ein Jude, der es inwendig verborgen ist, und das ist die Beschneidung des Herzens, die im Geist und nicht im Buchstaben ge­schieht“ (Röm. 2,28f). Und in der Offenbarung ist von denen die Rede, die sagen, sie sei­en Juden, und sind’s nicht, sondern lügen, in Wahrheit aber die Synagoge Satans sind (Offenb. 2,9; 3,9). Solche Nichtjuden aus der Synagoge Satans waren z. B. die bereits erwähnten von den Briten steckbrieflich gesuchten Terroristen und spätere israelische Staatsmänner Begin und Schamir. Und dann gibt es noch ausgebrochene Zweige, die in ihren eigenen Ölbaum wieder eingepfropft werden, z. B. der Pharisäer Saulus. Nur der ist ein Jude im biblischen Sinne, der ebenso am Ölbaum dran ist wie die Rebe am Weinstock (Joh. 15).

Der heutige Staat Israel unterscheidet sich von den anderen Raubmörderstaa­ten wie Deutschland, Amerika und Rußland lediglich durch seinen wunderschönen Namen und durch seine geographische Lage auf dem Gebiet, auf dem der König David regierte. Dessen staatstragende Einwohner halten sich für Juden. Dabei stammen sie zu 95% von einem zum Judentum konvertierten Kaukasusvolk ab. Auch ich persönlich bin ein leibli­cher Nachkomme Abrahams. Denn ich habe zwei Eltern, vier Großeltern, acht Urgroßel­tern u. s. w. Vor tausend Jahren sind das mehr Vorfahren, als es damals Einwohner in Europa gab. Wurde damals ein Jude im leiblichen Sinne in die Bevölkerung Europas ein­gekreuzt, dann ist er mit Sicherheit unter meinen Vorfahren. Wieso gelten die Israelis als Juden, nicht aber ich? Etwa, weil sie in leiblicher Weise etwas mehr von Abraham ab­stammen? Sie gelten wegen ihres Glaubens als Juden. Und zentral für ihren Glauben ist, daß Jesus von Nazareth nicht der Messias sei. Das ist genau das Gegenteil von dem bib­lischen Verständnis, wer ein Jude ist und wer nicht. Denn nur der ist ein Jude, der am Öl­baum dran ist. Und nur der ist am Ölbaum dran, der an Christus glaubt.

Weil die anderen aber keine Kinder Abrahams sind, sondern den Teufel zum Vater haben, deshalb dürfen sie sich nicht auf die Landverheißungen berufen, die Gott dem Ab­raham gegeben hat. Doch weil die eingepfropften Zweige zahlreich sind wie die Sterne des Himmels und wie der Sand am Meer, deshalb ist das Land am Mittelmeer zu klein, als daß alle Gläubigen dort wohnen könnten. Es wurde bereits zitiert: „Mache den Raum dei­nes Zeltes weit und breite aus die Decken deiner Wohnstatt“ (Jes. 54,2). Und in Psalm 72 spricht Salomo vom Königssohn: „Er soll herrschen von einem Meer bis ans andere, und von dem Strom [gemeint ist der Euphrat] bis zu den Enden der Erde“ (Ps. 72,8). Reichte die Königsherrschaft von David und Salomo bis an den Euphrat, so beginnt das König­reich Jesu dort erst. Der Engel Gabriel verkündete Jesu Mutter: „Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben“ (Luk. 1,31). Zwar ist Jesu Königreich „nicht von dieser Welt“ (Joh. 18,36), wohl aber in dieser Welt. Er reicht von einem Meer bis zum an­deren und ist dort, wo die Bürger dieses Königreiches leben. Weil Jesu Reich nicht von dieser Welt ist, deshalb sollten Jesu Diener auch nicht kämpfen, daß Jesus den Juden nicht überantwortet wird (Joh. 18,36). Anscheinend konnte Pilatus nicht nachvollziehen, daß Jesus überhaupt ein König ist. Auf jeden Fall war ihm klar, daß von dem Angeklagten kein Angriff auf das Römische Weltreich zu befürchten ist, und er wollte Jesus freilassen.

Jesus wurde von der geistlichen Führungsschicht abgelehnt, weil er deren Wichtig­keit gefährdete, denn alles Volk lief ihm nach (Joh. 12,19). Aber ein Messias, der den Thron Davids wieder aufrichten werde, wurde allgemein erwartet. Bei diesen Erwartungen spielte die Befreiung von der Sündensklaverei, falls überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle. Da solch ein Messias, wie man ihn erwartete, der die Römer selbstverständlich aus dem Land jagen werde, nicht kam, wurde man ungeduldig; und es gab Bestrebungen, dem Messias vorfanzuschreiten, indem man das Königreich schon aufrichtet, so daß sich der Sohn Davids nur noch auf den bereits errichteten Königsthron zu setzen braucht. Weil Gott nicht das tat, von dem man meinte, daß er es tun müßte, wollte man es selber tun. Anders als Johannes der Täufer, der dem Christus dadurch den Weg ebnete, daß er die Menschen zur Buße und zur Umkehr führte, wollte man die Ankunft des Messias dadurch vorbereiten, daß man anstatt der Sünde die Römer aus dem Land wirft. Auf derartige Kriegshandlungen lief die Entwicklung zur Zeit Jesu hin; und nirgendwo fordert Jesus auf, sich an den vorhersehbaren Kampfhandlungen zu beteiligen. Als es dann im Jahr 66 zum Krieg kam, hatten die Juden zunächst Erfolg. Doch im Jahr 70 fiel Jerusalem. Die militäri­sche Niederlage wurde als die Geburtswehen des Messias gewertet. Ein vermeintlicher Messias, der damals geboren worden war, führte im Jahr 135 einen Krieg gegen die Römer an. Die Katastrophe war total. Die Juden wurden aus dem Land vertrieben. Geblieben ist aber der Gedanke, daß der Messias in Jerusalem ein irdisches Friedensreich aufrichten werde. Das war auch die Erwartung von Jesu Jüngern, bevor zu Pfingsten der Heilige Geist ausgegossen wurde. Deshalb fragten sie: „Herr, wirst du in dieser Zeit wieder auf­richten das Reich für Israel?“ (Apg. 1,6).

Auch heute erwarten diejenige, die Pfingsten nicht erlebt haben, die nicht glauben, daß Christus mich bereits „erlöset hat, erworben und gewonnen von allen Sünden, vom Tode und von der Gewalt des Teufels“, daß Jesus in Jerusalem sein Reich aufrichten werde. Mir sagte einmal ein Jude, Jesus sei nicht der Messias, denn der Messias wird die Sünde beseitigen. Jetzt gibt es aber noch viel Sünde. Ein anderer Jude, der sich zu Jesus bekennt, vertrat mir gegenüber die Überzeugung, daß Jesus zwar der Messias ist. Doch als Messias sei er noch nicht ge­kommen, sondern er werde erst zu Beginn des Tausendjährigen Friedensreiches als Messias kommen. Bei dieser Sichtweise verlieren Kreuzigung und Auferstehung ihren Platz als Zentrum der Weltgeschichte und werden zu einer Epoche einer Entwicklung zu einer angeblich noch bevorstehenden neutestamentlichen Heilszeit abgewertet. Wie nahe christlich-chiliastische Auffassungen zu jüdischen Auffassungen stehen, zeigt Pfr. Bernd Benicke in der Zeitschrift SALZ und LICHT (Jan.-Juni 1998, S. 5), wenn er schreibt: „Christen … war­ten zusammen mit Israel auf den Messias“.

Doch gefährlich wird es, wenn es nicht beim Warten bleibt, sondern wenn man in Ungeduld dem Messias voranschreitet. Jesus fordert uns auf, ihm nachzufolgen, aber nir­gendwo, ihm voranzugehen. Wer vorangeht, der bestimmt die Richtung. Damals im Vor­feld eines Befreiungskrieges gegen die Römer entschied man sich gegen Jesus. „Wir wol­len nicht, daß dieser über uns herrsche“ (Luk. 19,14). Bei dieser Grundsatzentscheidung ist es bis heute geblieben. Anstatt einen himmlischen Messias zu erwarten, sieht man im jüdischen Volk den Messias, der in der Geschichte ständig verfolgt worden war, und ganz besonders in Auschwitz. Weder ein richtiger noch ein falscher Prophet hatte zur „Rück­kehr“ aufgerufen, sondern der als Folge seiner Bordellbesuche geschlechtskranke Frei­maurer Hertzl (1860-1904) beförderte die Idee vom Judenstaat. Die Staatsgründer waren säkular und nicht religiös. Sie beriefen sich auf die Bibel, um den Arabern ihr Land zu rauben, ignorierten aber dann das Gotteswort, wenn es ihnen nicht paßte. So hat Tel Aviv weltweit die größte Dichte von Prostituierten.

Die bereits angedeuteten kriminellen politischen Machenschaften jüdisch beherrsch­ter Freimaurerlogen und der Terror waren erfolgreich, und es kam am 14. Mai 1948 zur Staatsgründung. Nicht alle ließen sich verführen, den Erfolg als Beweis dafür zu werten, daß es sich um Gottes Heilshandeln handeln würde. Das erste oder zweite Kommen des Messias zu erwarten ist das eine, dem Messias aber voranzuschreiten und der Sache Gottes dadurch dienen, daß man die Wege Gottes verläßt, das andere. So lehnen sowohl Juden, die auf den Messias warten, als auch solche Christen, die zwar auf ein Tausend­jähriges Friedensreich warten, aber gegen Mord, Terror und Krieg sind, den Staat Israel ab. Da die Wege Gottes nicht zur Staatsgründung führten, ging und geht man eben die Wege des Teufels. Und das war nicht nur damals bei der Staatsgründung im Jahre 1948 der Fall, sondern durch andauernde Bluttaten wird dieser Staat erhalten. Die Araber wol­len den Raubmördern deren Beute entreißen. Deshalb schürt Amerika, das von zionisti­schen Freimauerlogen gesteuert wird, zur Sicherheit Israels die Kriege der Araber unter­einander, z. B. den Krieg des Irak gegen den Iran von 1980-1988, der einer Million Fein­den Israels das Leben kostete. Amerika lieferte dem Aggressor Irak Satellitenbilder und Waffen, einschließlich Massenvernichtungswaffen. Nachdem der Krieg beendet worden war, lockte Amerika den von ihm zuvor unterstützten Aggressor nach Kuweit. Nun saß dieser Feind Israels in der Falle, aus der ohne Gesichtsverlust kein Entkommen war. Amerika führte 1991 einen Krieg zur „Befreiung Kuweits“. Zur weltweiten Zustimmung trug die Lüge bei, daß irakische Truppen in Kuweit Frühgeburten aus ihren Brutkästen entfernt hätten. Viele „Gläubige“ in Deutschland und vor allem in Amerika waren damals für diesen Krieg. Denn der Krieg war zur Sicherheit Israels nötig. Und um den Krieg führen zu kön­nen, war die Brutkastenlüge notwendig. Das sind die Sachzwänge auf den Wegen des Teufels, selbst dann, wenn man die Wege Gottes nur zu dem Zweck verläßt, um der Sa­che Gottes zu dienen.

Daß man „Gläubigen“ weismachen konnte, diese Bluttaten seien gottwohlgefällig, war nur deshalb möglich, weil sie Christus bereits verloren hatten. Und die fromm bemän­telte Abkehr von Christus ist deutsche, amerikanische und russische Tradition. Wenn ich das heutige Verlassen der Wege Gottes als Fortsetzung der Geschichte betrachte, so habe ich diese Sichtweise in der Bibel gelernt. Schon Jesus zeigte die damals noch zu­künftigen Verfolgungen und Morde als Fortsetzung der Ermordung Abels und der Prophe­ten (Matth. 23,34-36). Und als sich Stephanus vor dem Hohen Rat verantworten mußte, zeichnete er die Geschichte Israels als Geschichte des Widerstandes gegen Mose, der auf Christus hingewiesen hatte. Er zeigte, daß seine Hörer ebenso dem Heiligen Geist widerstreben wie ihre Väter. „Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben getötet, die zuvor verkündigten das Kommen des Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid“ (Apg. 7,52). Diese Anschuldigung, den langersehnten Messias ermordet zu haben, brachte sie dermaßen in Rage, daß sie den Stephanus lynchten. Nach seiner Ermordung ging die Geschichte weiter bis zum gegenwärtigen Ju­denstaat. Dessen militärische Erfolge gegen eine große Übermacht werden als Wunder Gottes gepriesen. Das ist vergleichbar mit dem Aufstieg des kleinen Preußen zu einer Militärmacht, die vom Atlantik bis vor Leningrad, vor Moskau und bis Stalingrad reichte. Doch die deutsche Geschichte ging weiter. Um die Zukunft Israels soll es unter anderem bei der Studienfreizeit vom 28. April bis zum 10. Mai 2019 gehen. Wer kennt die Zukunft besser als Jesus Christus! Und Christus sagte den Jüngern in Bezug auf die Gebäude des Tempels: „Es wird hier nicht ein Stein auf dem anderen bleiben, der nicht zerbrochen werde“ (Matth. 24,2). Sollten Jesu Worte auch die heutige Klagemauer einschließen, dann wäre diese Prophetie erst teilweise erfüllt, dann hätten wir die Zerstörung der Klagemauer noch zu erwarten.

Nicht immer kann man falsche Lehre zitieren. Häufig wirkt sie sich nur in dem aus, was nicht gepredigt wird. So hörte ich z. B. eine Karfreitagspredigt gegen die Verfolgung Unschuldiger. Allem Gesagtem können wir nur zustimmen. Doch wer den Unglauben in der Theologie kennt, der versteht warum verschwiegen wurde, daß Jesus wegen unserer Sünden starb. Nur das ist eine Predigt des ganzen Gotteswortes, die auch auf die jeweils aktuellen Verführungen des Teufels eingeht. Mose wäre ein falscher Prediger gewesen, hätte er zum Goldenen Kalb geschwiegen. Elia wäre ein falscher Prophet gewesen, hätte er den allgegenwärtigen Baalskult ignoriert. Und Paulus wäre ein falscher Apostel gewe­sen, hätte er dazu geschwiegen, daß die Galater dadurch Christus verloren hatten, daß sie durch das Gesetz selig werden wollten. Ernst Modersohn wäre auch dann ein falscher Prediger gewesen, wenn man keine braunen Spritzer zitieren könnte. Denn das national­sozialistische Neuheidentum war allgegenwärtig. Scheinfromm über das Heil in Christus schwafeln, aber nicht auf die unüberhörbare Predigt des Teufels eingehen, das ist Verrat, vergleichbar mit Judas. Solch ein verkommenes Pack stand auf den Kanzeln frei nach Luther: „Ich stehe hier, ich kann nichts anderes“. Der bereits erwähnte Pastor Paul Schneider war eine rühmliche Ausnahme. Wie damals die Gemeinden vom nationalsozia­listischen Gedankengut durchdrungen waren, so sind heute die Blicke von dem Mittel­punkt der Weltgeschichte, dem Hügel Golgatha, abgewandt und auf den Staat Israel ge­richtet. In der Tradition der falschen Propheten wird auch dem heutigen Raubmörderstaat der Segen Gottes verheißen. Mein bereits erwähnter palästinensischer Mitgefangener erzählte mir, wie man in Israel mit Gefangenen umgeht. Eingesperrt in eine Zelle, die so klein ist, daß man darin gerade sitzen kann, hat man keine Toilette. In dieser Zelle ißt man auch, und die eigenen Fäkalien nehmen mehr und mehr des ohnehin knappen Lebens­raums ein. Wie kann man diesen meinen Mitgefangenen davon überzeugen, daß die Gründung eines solchen Staates ein Werk des gnädigen und barmherzigen Gottes sein soll? Anscheinend dürfen sich die Israelis alles erlauben, weil sie unter Hitler so schlimm verfolgt worden waren. Dabei bringen sie nicht nur Araber um, was schlimm genug wäre, sondern auch kleine Juden, die sich noch in den Leibern ihrer Mütter befinden. Diese Hit­leristen, die Hitlers Völkermord fortführen, sollten besser nicht an die damaligen Verbre­chen erinnern und die Gedenkstätte „Yad Vashem“ schließen.

„Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter“ (Matth. 9,37). Deshalb können nie genug Prediger ausgebildet werden, die das Evangelium in alle Welt tragen. Doch es gibt auch „ein anderes Evangelium“ (Gal. 1,6). Ein solches anderes Evangelium, bei dem Je­sus Christus durch das jüdische Volk und den Staat Israel verdrängt wird, ist gang und gäbe, auch in Gemeinden von Rußlanddeutschen. Ein solches anderes Evangelium hat durchaus Tradition. Doch ein Glaube, der sich auf Lehrtraditionen gründet wie bei den Katholiken, ist eine Abkehr von der Glaubensgrundlage „allein die Schrift“. Ist erst einmal das Fundament der Schrift als alleiniger Glaubensgrundlage verlassen, dann wird ein Papst gebraucht, da die Tradition keineswegs einheitlich ist. Ein solcher ist mir in der Ge­meinde Bad Oldesloe begegnet. Dort hatte mir ein Bruder verboten, mit irgendjemandem über Israel zu sprechen, auch mit dem Gemeindeleiter nicht. Auch er selbst lehnte jedes Gespräch ab. Vielleicht ein Schutzschild gegen den Schriftbefund und gegen Tatsachen. Zu einem solchen Desinteresse an der Wahrheit, wie es bei den Gottlosen gang und gäbe ist, wäre noch viel zu sagen. Doch das ist ein Thema für sich. Ich schreibe Ihnen, weil wir auf dem Unheilsweg sind. Ein anderes Evangelium hat sich in die Verkündigung einge­schlichen. In dem Reisebericht über Israel ist es lediglich angedeutet, aber es wirkt sich vor allem in dem aus, was nicht gesagt wird und auf Anweisung verschiedener Päpste auch nicht gesagt werden darf.

Die Einheit im Glauben erhoffend grüßt

                                                                    Johannes Lerle

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